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Der Traum vom Märchenprinzen

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Beim Stöbern finde ich zwei dünne, auf den ersten Blick unspektakuläre Heftchen. Eines ist sehr gut erhalten. Vertraut man dem Bleistifteintrag auf der letzten Seite, stammt es aus dem Jahr 1843 und ist Nummer "856 Rümann". Worum geht's? Um eine französische Version von Aschenputtel, heißt dort "Cendrillon", verlegt bei dem deutschen Verlag Winckelmann, Berlin. Wohl eine Lektüre, um sich sprachlich zu bilden. Ich schaue mir die farbenfrohen Bilder an und erinnere mich gleich an die Träume, die ich als Kind hatte. Angeregt durch Märchenbücher, wollte ich Prinzessin werden und einen Märchenprinzen heiraten. Die Vorstellung, einmal einen Prinzen, Ritter oder Räuberhauptmann zu erobern, hatte etwas Magisches. Auf jeden Fall einen wunderschönen Mann mit sehr viel Macht.  Ich glaube, dass das zahlreichen Mädchen so geht, auch heutzutage noch. Sonst gingen nicht so viele an Fasching als Prinzessin. Die Bilder, die ich in diesem Heft sehe, berühren mich schon ein bissch

Leider, leider

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  Heute sind es mal keine Bücher – zumindest nicht nur –, die ich entrümple. Ich möchte eine Kiste weghaben, die mir im Weg steht, und darin befinden sich unter anderem eine ganze Menge Nagellacke. Etwas, dass ich durchaus manchmal verwende, aber eben selten. Häufig laufe ich anschließend mit abblätterndem Nagellack herum, weil ich keine Zeit oder Lust habe, ihn ordentlich wieder zu entfernen. Also, kurzer Prozess – weg damit.  Die flotte Biene, die ich als Jugendliche einmal werden wollte – ich plante, eine Boutique zu eröffnen – ist nie aus mir geworden. Und so wird es auch nicht mehr werden. Keine Zeit dafür. Natürlich werde ich trotzdem heute noch einige Bücher aussortieren. Gestern habe ich überlegt, dass ich rabiater werde. 15 Gegenstände pro Tag ist zwar eine ganze Menge, unter dem Strich aber zu wenig, wenn man ein Ergebnis sehen möchte.

Alles ist Statistik

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Zwischen den vielen alten Büchern und Unterlagen befinden sich zahlreiche blaue Ordner. Wenn ich sie aufschlage, klappe ich sie sofort wieder zu. Ich habe das Gefühl, dass ich mich davon nicht trennen kann, denn sie enthalten Sonderdrucke aus der Feder meines Vaters. Mit Inhalten, die er auf seinem beruflichen Gebiet geschrieben hat, der Statistik. Unweigerlich denke ich über Statistik nach. Auch ich habe von seinen Kenntnissen  profitiert, ich denke nur an ein Referat in der Vor- und Frühgeschichte zurück, als ich mit Hilfe meines Vaters ein Gräberfeld durchdatieren konnte. Die zeitliche Belegung lag bis dahin im wissenschaftlichen Dunkel, und der Professor war sehr beeindruckt.  Ja, wenn ich die Aufgabe, die ich mir im Moment gestellt habe – das Entrümpeln – aus statistischer Sicht betrachte: Da habe ich noch viele Monate vor mir. Ich habe seit dem 24. Oktober täglich durchschnittlich 15 Gegenstände weggeworfen. Ganz ehrlich, 26 Tage mal 15 ergibt 390 Gegenstände, von denen ich mich

Fehlkäufe entrümpeln?

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  Die Frage stellt sich mir selten, soll ich Fehlkäufe entrümpeln? Das meiste, das ich kaufe, gefällt mir. Klar, Gegenstände können irgendwann mal nutzlos werden, und dann kann man das jeweilige Teil weggeben. Als ich aber heute eine Kiste aussortierte, in der eine ganze Menge Gerümpel lag – das "Ausmisten" fiel mir nicht schwer – stieß ich auf zwei große Kladden. So etwas hebe ich immer auf.  Aber nun habe ich mich wirklich gewundert. Beide finde ich hässlich, auch wenn sie nützlich sein mögen. Die eine hatte ich schon mal in Papier eingeschlagen, damit sie nicht so unansehnlich aussah, aber ich mag sie immer noch nicht. Die andere Kladde ist eigentlich ein Jahreskalender für 2025 im DINA-4-Format, und ich weiß noch, dass mir dieser Kalender im Geschäft ausgesprochen gut gefallen hat. Wenn ich mir das Ding jetzt so anschaue ... Es ist beige-grau und mit fliegenden Vögeln verziert. Die Farbe ist nicht mal einheitlich, sondern es sieht aus, als hätte jemand "künstlerisch&

Gedenken

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  Heute ist Volkstrauertag. Ich habe vergangene Woche über diesen Gedenktag geschrieben, darüber, was in Bad Nauheim auf verschiedenen Stadtteilfriedhöfen geplant ist.  Und just in dieser Woche bin ich auf ein Buch über eine Burschenschaft gestoßen. Darin sah ich, als ich es zufällig aufblätterte, ein Foto meines Großonkels Kurt. Dazu den Hinweis, dass er 1917 vor Verdun gefallen sei, was ich nicht wusste. Er war erst 24 Jahre alt. Es war auch ein Foto seines Grabs dabei. Als ich weiter in dem Buch suchte, fand ich eine mehrseitige Beschreibung seiner Person, verfasst durch seinen Vater Albert. Zwei Briefe waren dabei, die Kurt geschrieben hat, einen davon an meinen Großvater väterlicherseits, Hans.  Auch er ist im Krieg gefallen, im zweiten Weltkrieg und zwar 1945 in Berlin. Er ist am letzten Tag des Kriegs gestorben.  Ich möchte an diese beiden Verwandten heute denken. Natürlich habe ich Fotos von ihnen, aber bin mir nicht sicher, ob ich sie im Internet veröffentlichen will. Daher ne

"Your postcard arrived!"

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  Gestern Nacht habe ich mich sehr gefreut. Kaum hatte ich den letzten Blog-Beitrag fertig geschrieben, in dem ich mir Gedanken gemacht habe, wann ich über Post Crossing eigentlich mal eine Antwort bekomme, trudelte eine E-Mail ein. "Hurray! Your postcard to Canada arrived!" Das hat mir richtig gute Laune bereitet, und das war gut. Ich war gerade ziemlich gefrustet, weil bei einem meiner Aufträge etwas schiefgegangen war, wenn auch nicht durch mich verschuldet.  Emily aus Kanada schrieb mir über Post Crossing nun eine freundliche Nachricht. Das war so herzerwärmend, dass meine trüben Gedanken verscheucht waren und ich direkt eine neue Adresse angefordert habe. Ich denke, an Personen zu schreiben, die sich das wirklich wünschen, ist irgendwie netter, als Freunde damit zu verwundern. Von einigen habe ich keine Reaktion erhalten und bei einer Bekannten habe ich gemerkt, dass sie es merkwürdig fand. Ich werde Post Crossing weiter betreiben. Von meinem Vater habe ich noch sehr vie

Sammelfieber

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  Es passiert mir selten, dass jemand etwas haben möchte und ich keine Idee habe, wie ich es umsetzen soll. So ist es passiert, als ich heute wieder eine Adresse bei Post Crossing abrief und das Gegenüber bestimmte Wünsche hatte, was man ihm eventuell schicken könnte. Der Herr, der in der Ukraine lebt, sammelt Münzen, interessiert sich für Schätze und Dinosaurier. Er hat darum gebeten, dass die Postkarte oder die Briefmarke irgendwie damit zusammenhängen. Natürlich hat er es nicht als Muss formuliert, sondern als Wunsch.  Nun habe ich eine große Sammlung alter Postkarten und viele Bücher, aus denen ich mich bedienen könnte, aber es war definitiv nichts über Dinosaurier, Schätze oder Münzen dabei. Ich habe lange gestöbert, bis ich dann aber doch eine Postkarte des Kultwagens aus Strettweg in Österreich gefunden habe. Der scheint recht wertvoll zu sein. Ausgegraben wurde er, als ein Fürstengrab gefunden wurde – und da kann man schon sagen, dass es sich um einen Schatz handelt.  Ich bin m