Der Traum vom Märchenprinzen
Beim Stöbern finde ich zwei dünne, auf den ersten Blick unspektakuläre Heftchen. Eines ist sehr gut erhalten. Vertraut man dem Bleistifteintrag auf der letzten Seite, stammt es aus dem Jahr 1843 und ist Nummer "856 Rümann". Worum geht's? Um eine französische Version von Aschenputtel, heißt dort "Cendrillon", verlegt bei dem deutschen Verlag Winckelmann, Berlin. Wohl eine Lektüre, um sich sprachlich zu bilden. Ich schaue mir die farbenfrohen Bilder an und erinnere mich gleich an die Träume, die ich als Kind hatte. Angeregt durch Märchenbücher, wollte ich Prinzessin werden und einen Märchenprinzen heiraten. Die Vorstellung, einmal einen Prinzen, Ritter oder Räuberhauptmann zu erobern, hatte etwas Magisches. Auf jeden Fall einen wunderschönen Mann mit sehr viel Macht. Ich glaube, dass das zahlreichen Mädchen so geht, auch heutzutage noch. Sonst gingen nicht so viele an Fasching als Prinzessin. Die Bilder, die ich in diesem Heft sehe, berühren mich schon ein bissch