Sonntag, 18. September 2022

Margit Seibel: Abenteuern auf der Spur

Margit Seibel: "Ich möchte spannend unterhalten"

Im Juni erschien mit "Ritter Cunrads Schatz" der zweite Band um das Forscherteam von Margit Seibel. Im Interview mit "Lesen in Bad Nauheim" erzählt die Autorin aus Breidenbach über das Schreiben von Kinderbüchern, ihre Ziele und die Entstehungsprozesse. 

Wie entstand die Idee, Kinderbücher zu schreiben?

Eigentlich wollte ich schon als  Kind spannende Geschichten schreiben, in denen Kinder Abenteuer erleben und sich bewähren müssen. Mich selbst haben solche Geschichten schon früh begeistert. Sie tun es noch heute.


Als mein Enkel Samuel acht Jahre alt wurde, dachte ich, dass es jetzt Zeit für das Kinderbuch sei, das ich schon so lange schreiben wollte. Wenn ich mich recht entsinne, hat er damals drei Kapitel meiner Buchidee bekommen, mehr sollten folgen. Aber, dann war erst einmal wieder "Ende Gelände". Leider habe ich es erst sechs Jahre später geschafft, ernsthaft anzufangen.


Margit Seibel (Foto: pv)


Die vier Kinder stehen für Freiheit und Abenteuer. Sie sind aber nicht zweidimensional, wie es Serienhelden von Spannungsliteratur im einen oder anderen Fall schon mal sind. Wie ist es Dir gelungen, diese Charaktere auszuarbeiten?

Margit Seibel: Am Anfang wollte ich jedem Enkel eine der Figuren auf den Leib schreiben. Aber schon zu Beginn meines ersten Buches "Das Geheimnis der Großen Steine" entwickelten die vier Protagonisten ein Eigenleben. Sie zeigten sich einfach anders, als ich es für sie geplant hatte.


2016 belegte ich einen Schreibkurs beim Autor Rainer Wekwerth. Dabei ging es unter anderem auch um Figurenentwicklung. Simon mit all seinen Freunden, seiner Familie, sein Wohnort und Onkel Fred erschienen plötzlich auf der Bildfläche. Ich konnte sie sehen und wusste, welche Geschichte und welche Eigenheiten sie hatten, als hätten sie schon immer in meiner Fantasie existiert. Ich habe kaum darüber nachgedacht, nur noch Kleinigkeiten ergänzt.

 

Hattest Du als Kind auch so unterhaltsame Abenteuer beziehungsweise welcher Forschungsdrang trieb Dich an?

Margit Seibel: Ich war als Kind sehr wissbegierig. Abgesehen davon, dass ich Outdoor-Spiele liebte, hatte ich meine Nase ständig in Büchern. Damals - in den 60ern - gab es ja noch keine Reizüberflutung durch Medien und das Internet. Ganz im Gegenteil. Im 300-Seelen-Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, gab es nur eine winzige Gemeindebibliothek. Also las ich alles, was dort stand, zumeist Literatur für  Erwachsene. Ich erinnere mich noch an mehrere Ganghofer-Romane, die ich schrecklich fand, aber dennoch las. 


Außerdem ist mir bis heute ein Reisebericht in Erinnerung: "Romy fährt nach Afrika." Ein Buch von und über Romy Schurhammer. Die Reise einer jungen Frau, angehende Journalistin, die allein mit ihrem VW-Bus quer durch Afrika fährt, 20 000 Kilometer. Das begeisterte mich dermaßen, dass ich mir vornahm, Reiseschriftstellerin zu werden. Wenn es Forscherdrang gab, dann den, die Welt kennen zu lernen. Fremde Länder, fremde Menschen, fremde Kulturen. Das fand ich superspannend.

 

Was möchtest Du Kindern mit Deinen Büchern vermitteln?
Margit Seibel: In erster Linie möchte ich spannend unterhalten. Meine bisherigen Bücher haben historische Themen als Hintergrund, die ich in meinem eigenen geografischen Umfeld ansiedele. So werden diese Themen anschaulicher und lebendiger, finde ich. Daneben zeigen die Geschichten, dass Mut und Freundschaft wichtig sind. Ein Buch bietet der Fantasie eines Kindes ein Betätigungsfeld, ohne vorgegebene Bilder. Lesen bedeutet, in sich einen ganz eigenen Raum zu schaffen, in dem trotz der spannenden Handlung des Buches, in das ich eintauchen kann, Ruhe herrscht. Rückzug! Auftanken!  Lesen hat für mich als Kind immer Genuss und Erholung bedeutet. Es gibt heute einiges an Literatur über die neurobiologische Bedeutung des Lesens für Kinder.

 

Du hast während der Pandemie geschrieben, diese Zeit aber ausgelassen. Wieso? Und wie wäre es Deinen drei Helden und der Heldin während der Pandemie ergangen?
Margit Seibel: Ehrlich gesagt, hing mir dasThema gehörig zum Hals heraus. In einer Zeit, in der Kinder und Jugendlichen am meisten unter den Einschränkungen zu leiden hatten, diese Enge und Paranoia auch noch in ein Kinderbuch zu tragen, schien mir nicht gesund. Außerdem, wer will schon lesen, was er/sie täglich sowieso erlebt?

Ich vermute, dass meinen vier Helden diese Zeit ziemlich gestunken hätte. Wahrscheinlich wären sie im Wald um Simons und Emmas Haus herum verschwunden. Auf den Spuren neuer Abenteuer.

 

Die vier Kinder haben relativ viel Freiheit, ihre Eltern lassen sie ziehen, um Abenteuer zu erleben. Was machen Kinder, deren Eltern überbehütend sind? Was können sie tun, um sich Freiräume zu erkämpfen?

Margit Seibel: Keine Ahnung! Solche Kinder tun mir leid, denn sie werden in ihrer Entwicklungsfähigkeit gehemmt. Lesen wäre in jedem Fall eine Kompensationsmöglichkeit.

 

Hast Du schon als Kind geschrieben und wenn Ja, was?

Margit Seibel: Ja, das muss ich zugeben. Sobald ich lesen konnte, begann auch das Schreiben. Damals gab es eine Kinderseite in unserem Lokalblatt. Dort habe ich kleine Geschichten eingesandt. Meist handelten sie von Tieren oder Pflanzen. Als ich zehn war, habe ich begonnen, eine längere Geschichte zu schreiben, die im Wilden Westen spielte. Mit einer weiblichen Heldin. Es war ja die Zeit der Karl-May-Filme. (Eine weibliche Heldin war rückblickend keine schlechte Idee.) Leider ist die Geschichte nie ganz fertig geworden und im Laufe der Zeit verloren gegangen. Gedichte sprachen mich ebenfalls an. Auch daran habe ich mich versucht.

 

Wie läuft es bei Dir, wenn Du schreibst? Überlegst Du Dir zuerst ein Gerüst oder legst Du einfach los?
Margit Seibel: Ich muss wissen, was ich schreiben will, bevor ich anfange, sonst komme ich nicht voran. Einfach drauflos schreiben, klappt bei mir nur, wenn ich mich an einer vagen Idee versuche. Dann entstehen manchmal 30 Seiten, die ich als Basis für eine Geschichte aufhebe, um die ich mich irgendwann einmal kümmern will. Bei den Forscherteam-Büchern arbeite ich die Geschichten sehr ausführlich aus. Zum Teil bis in einzelne Kapitel.

 

Wo erhält man Deine Bücher?

Margit Seibel: In allen Buchhandlungen. Den ersten Band "Das Geheimnis der Großen Steine" kann man auch direkt im Online-Shop des Hottenstein Buchverlags bestellen oder über Amazon beim Verlag.

"Ritter Cunrads Schatz" gibt es natürlich ebenfalls über den Buchhandel. Daneben auch über Amazon direkt und über andere Plattformen. Zu diesem Band ist auch ein e-book lieferbar.

 

Was steht als nächstes an?

Margit Seibel: Der dritte Band natürlich! Das Forscherteam ist schon unterwegs. Und wer den zweiten Band  gelesen hat, weiß auch schon, was die  Freunde als nächstes beschäftigen wird.


Mehr Infos zu Margit Seibel




 

Dienstag, 26. Juli 2022

Ein Abenteuerbuch mit Pfiff

"Ritter Cunrads Schatz" von Margit Seibel


Margit Seibel und ich kennen uns aus früheren gemeinsamen Tagen als Buchhandels-Auszubildende in Gießen. In den vergangenen Monaten hatten wir eine inspirierende Zusammenarbeit, die uns beiden viel Spaß machte. 
Wir vereinbarten, gegenseitig unsere Bücher zu lektorieren, die wir gerade schrieben. Da ich in den achtziger Jahren einige Semester Vor- und Frühgeschichte studiert habe, fand ich Margits Manuskript „Ritter Cunrads Schatz“ besonders interessant. Damit verlegt die Breidenbacherin das zweite Abenteuer ihres Forscherteams, welches schon "Das Geheimnis der Großen Steine" erkundet hat, in die Welt der Archäologie. Schauplatz ist die spätmittelalterliche Burg Auenfels, deren reales Vorbild Schloss Biedenkopf ist. Während der Ferien begeben sich die jungen Helden und die Heldin dort auf Schatzsuche: die Siebtklässler Simon, Tom, Florian und die zehnjährige Emma.


"Ritter Cunrads Schatz" von Margit Seibel (Bild: Petra Ihm-Fahle)

Ritter Cunrads Schatz: Unterhaltsam und spannend

Kürzlich nun erschien das Werk nach arbeitsreichen Monaten, womit Margit ein unterhaltsames Buch für Kinder und Jugendliche von 8 bis 12 Jahren  vorlegt. Die jungen Akteure erhoffen sich durch den Fund, den sie machen wollen, der Burg helfen zu können, da sie dringend sanierungsbedürftig ist. Was so einfach klingt, ist aber alles andere als das, die Sache entpuppt sich als kniffelig. Das Quartett stößt auf Schwierigkeiten, unheimliche Dinge passieren und Widersacher tauchen auf. Besonders ein mysteriöser Mann scheint nichts Gutes im Schilde zu führen. Gelingt es den pfiffigen Kindern, ihren Plan umzusetzen?

Margit Seibel


„Ritter Cunrads Schatz“ ist ein spannendes Abenteuer mit sympathischen Charakteren, ob es die nette Shop-Verkäuferin Annelie ist, die Mutter, die engagiert das Burgmuseum leitet oder der knurrige Hausmeister Böckelmann. Die Story liest sich flott und ohne Längen. Stets ist die Aufmerksamkeit geweckt und man will als Leser beziehungsweise Leserin wissen, wie es weitergeht. Archäologisch ist die Geschichte fundiert und schlüssig, die Autorin hat gut recherchiert. 

    

Ritter Cunrads Schatz: Ferien auf der Burg 

"Ritter Cunrads Schatz" spielt in einem Szenario, das für Kinder eine interessante Vorstellung sein dürfte: Als Clique zusammen Zeit auf einer Burg zu verbringen, ohne Eltern im Schlepptau, und sich dabei mit einer rätselhaften Aufgabe beschäftigen. Der Text vermittelt Wissen, unterhaltsam verpackt und ohne gelehrig zu sein. Alles ist enthalten, was eine Geschichte haben muss, Freundschaft, Abenteuer, Geheimnisse, Freiheit und eine reale Kulisse als Vorlage, die man hinterher aufsuchen kann. Auch Tiere wie der Igel Hugo und der Hund Frodo spielen eine Rolle. 

Kinder dürften viel Freude an dieser Lektüre haben. Zu beziehen ist „Ritter Cunrads Schatz“ über alle Buchhandelsplattformen und im stationären Buchhandel.


Margit Seibel: Ritter Cunrads Schatz, Verlag BOD, 2022, 240 Seiten, ISBN 978-3-7557-8126-4, € 13,99     

Dienstag, 3. Mai 2022

Wetterauer Lesefestival

Lust auf Lesen

Wetteraukreis (pdw). Nachdem pandemiebedingt zweimal das Wetterauer Lesefestival ausgefallen ist, wird es jetzt zwischen dem 9. und 24. Mai stattfinden. Das teilte Landrat Jan Weckler in einer Presseerklärung mit. Gemeinsam mit Stephanie Roser (Bibliothekszentrum Friedberg) und Sabine Coldehoff (Die mobile Buchhandlung - LeseHorizont) hat Landrat Jan Weckler am heutigen Freitag (29. April) das Programm vorgestellt.

 


Unser Bild zeigt von links:  Stephanie Roser (Bibliothekszentrum Friedberg), Landrat Jan Weckler und Sabine Coldehoff (Die mobile Buchhandlung - LeseHorizont) Foto: Wetteraukreis. 


Wie in den Vorjahren hat Sabine Coldehoff von der mobilen Buchhandlung LeseHorizont wieder die organisatorische Leitung des Projektes übernommen. Gemeinsam mit Stephanie Roser hat sie auch die Autorinnen und Autoren für das Lesefestival verpflichtet.

 

Zwischen dem 9. und dem 24. Mai laden 14 Bibliotheken aus dem gesamten Wetteraukreis Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 5 zu insgesamt 18 Autorenlesungen ein. Auch Vorschulkinder können diesmal eine Lesung erleben, und für Erzieherinnen und Erzieher sowie interessierte Eltern ist der Workshop „Mit Freude gut vorlesen“ mit im Programm.

 

Die Angebote zu Lesungen wurden in diesem Jahr vor allem den Schulen angeboten, die beim letzten Mal aufgrund der Pandemie kurzfristig trotz Anmeldung die Lesungen nicht besuchen konnten.

 

Besorgniserregend seien neue Untersuchungen, die zeigen, dass die Lesekompetenz während der Pandemie alarmierend zurückgegangen ist, vor allem durch den Ausfall des Unterrichts während der Pandemie. Um die Lücke der Lesekompetenz wieder zu schließen, kommt es auf umfassende und wirksame Unterstützungs- und Förderangebote an. „Die Lesungen innerhalb des Wetterauer Lesefestivals sind dafür ein Baustein, um Kinder mit Spaß ans Lesen heranzuführen. Besonders die Möglichkeit, Autorinnen und Autoren ihrer Lieblingsbücher persönlich kennenzulernen und dabei Spannung und Spaß zu erleben, kann für Kinder eine wichtige Erfahrung darstellen“, sagte Landrat Jan Weckler.

 

Fünf Autorinnen und Autoren und 18 Lesungen

 

Den Auftakt zu den Lesungen macht der Autor Björn Berenz, der aus seinem Buch „Explorer Team-Das Abenteuer beginnt“ lesen wird. In seinen Büchern kommen Abenteurer und Rätselfans ab acht Jahren auf ihre Kosten. „Der Vater des elfjährigen Lias ist bei der Suche nach einem geheimnisvollen Volk im Himalaya verschollen. Plötzlich bekommt Lias sein Expeditionstagebuch zugeschickt – voller Hinweise und Rätsel, die nur Lias lösen kann und die ihn zu seinem Vater führen können. Und schon beginnt für Lias das Abenteuer seines Lebens….“ Björn Berenz liest am Montag, 9. Mai um 9 und 11 Uhr in der Stadtbibliothek Bad Vilbel, am 10. Mai um 9 Uhr in der Stadtbücherei Büdingen und um 11 Uhr in der Stadtbücherei in Ortenberg.

 

Weiter geht es am 10. Mai mit Franziska Harvey, die verschiedene Titel vom „Muffelmonster“ für Kinder verschiedener Altersgruppen vorstellen wird. „Eine Schule wie sie sich das Muffelmonster wünscht, hätten wohl die meisten Kinder gerne. Auf dem Stundenplan stehen Grimassenschneiden und Erschrecken statt Stillsitzen und brav Rechnen. Dabei erlebt das Muffelmonster viele aufregende Abenteuer.“ Franziska Harvey liest am Dienstag, 10. Mai um 10 Uhr in der Mediathek in Florstadt und am gleichen Tag um 12 Uhr in der Stadtbücherei in Wölfersheim. Eine weitere Lesung mit Franziska Harvey findet am  am Montag, 16. Mai um 13:30 Uhr in Limeshain statt. 

 

Weiter geht es mit der Autorin Britta Vorbach, die aus ihrem Buch „Das geheimnisvolle Drachenei“ für Kinder der 1. und 2. Klassen lesen wird. „Ein Drachenei wurde gefunden! Der Drache Linus und sein Freund Max wollen das Ei unbedingt haben, denn nur sie wissen, wie man es ausbrütet. Aber auch eine Gruppe Forscher ist hinter dem Ei her. Ein Wettlauf beginnt…“ Britta Vorbach wird am Mittwoch, 11. Mai um 9 und 11 Uhr im Bibliothekszentrum in Friedberg lesen, am 18. Mai liest sie um 9 Uhr in Echzell und um 11 Uhr noch einmal im Bibliothekszentrum in Friedberg.

Neben den Bibliotheken bietet auch die Buchhandlung Bindernagel aus Friedberg eine Lesung für Kinder in ihrer Zweigstelle in Butzbach an. Am Samstag,  dem 14 Mai um 10 Uhr findet dort die  „Kleine Rabe Geburtstagsparty“ statt.

 

Weiter geht es mit Sven Gerhardt, der aus dem vierten Band seines „Mister Marple und die Schnüfflerbande“ lesen wird. „Unter dem Titel ‚Ein Hamster gibt alles‘ muss sich die Schnüfflerbande in den Zirkus Ratzifatzi einschleusen, um einer Ziege zu helfen. Dabei gerät aber auch der hochbegabte Hamster Mister Marple in Gefahr…“ Sven Gerhardt liest am Montag, 16. Mai um 9 und 11 Uhr in Bad Vilbel, am 19. Mai um 11 Uhr in der Bücherei in Glauburg und am gleichen Tag um 15 Uhr in der Bücherei in Ranstadt.

 

Den Abschluss bildet Ulf Blanck, der aus seinem Buch liest, dessen Protagonisten wahrscheinlich schon die Eltern der Kinder begeistert haben. „Justus, Peter und Bob freuten sich eigentlich auf die große Jubiläums des Schrottplatzes. Ausgerechnet jetzt brennt er. Sicher kein Zufall und so gehen ‚Die drei ??? Kids‘ Spuren nach, die weit in die Vergangenheit führen...“ Ulf Blanck liest am Montag, 23. Mai um 9 und 11 Uhr im Bibliothekszentrum Friedberg, am gleichen Tag um 16 Uhr in der Stadtbücherei in Bad Nauheim und am Dienstag, 24. Mai um 8 Uhr in der Stadtbibliothek in Gedern.

 

Weil Lesen schön ist, Vorlesen aber manchmal noch schöner ist, gibt es in diesem Jahr einen Workshop, der sich an Erzieherinnen und Erzieher, Vorleserinnen und Vorleser und interessierte Eltern wendet. Am Dienstag, 17. Mai heißt es um 19:30 Uhr in der Stadtbücherei Bad Nauheim: „Mit Freude gut vorlesen“.

 

Der Vorleseworkshop, die Geburtstagsfeier des Kleinen Raben und die Lesung von Ulf Blanck in Bad Nauheim sind offene Veranstaltungen. 

 

Finanziert wird das Angebot aus Mitteln des Wetteraukreises, der beteiligten Büchereien und der Hessischen Leseförderung. Stephanie Roser vom Bibliothekszentrum in Friedberg freut sich schon auf das Programm und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Wetteraukreis. „Wir arbeiten schon seit Jahren mit dem Wetteraukreis zusammen, um die kleinen Bibliotheken im Wetteraukreis zu unterstützen. Das Angebot des Lesefestivals, das wir im Bibliothekszentrum entwickelt haben, ist dazu ein wichtiger Beitrag.“

 

Sabine Coldehoff von der mobilen Buchhandlung LeseHorizont und Organisatorin der Veranstaltungsreihe betont die Bedeutung des Lesens: „Lesen zu können ist nicht nur eine wichtige gesellschaftliche Schlüsselkompetenz, sondern die Fähigkeit ermöglicht auf der einen Seite den Kindern eine Auseinandersetzung mit sich und ihrer Umgebung und auf der anderen Seite das Eintauchen in andere Welten allein durch die Sprache. Durch die Begegnung mit Autorinnen und Autoren können Kinder einen ganz besonderen Zugang zur Literatur gewinnen.“

 

Landrat Jan Weckler freut sich auf die 3. Auflage des Kinderliteraturfestivals, die nun endlich nach zweimaligem Ausfall stattfinden kann. „Ein tolles Angebot für die Grundschulen und ein hilfreicher Beitrag zur Leseförderung.“

 

Samstag, 12. Februar 2022

Zu Besuch bei Jule Heck

 

Eine Geschichte, die nicht loslässt

 

Jule Heck (Foto: Petra Ihm-Fahle)

Nachdem ich den neuen Roman "Die Blaue Stunde" von Jule Heck gelesen habe, war ich bei der Autorin in Münzenberg. Dort habe ich mich mit ihr über ihr Buch unterhalten. 


Jule, mit „Die blaue Stunde“ hast du einen Gesellschaftsroman vorgelegt. Wieso ist es diesmal kein Krimi geworden?

 

Ursprünglich wollte ich immer Gesellschaftsromane schreiben. Es war eher Zufall, dass ich zum Krimischreiben gekommen bin. Ein Freund, der krank war, lieh sich sämtliche Krimis aus meinem Bücherregal aus. Als er alle ausgelesen hatte, sagte ich: „Ich schreibe einen für dich.“ Nun habe ich mir den Wunsch erfüllt und den Gesellschaftsroman geschrieben. Das liegt mir eigentlich mehr. Mittlerweile habe ich acht Krimis geschrieben, zwei müssen es noch werden.

 

Hat dich der Erfolg angespornt?

 

Mein erstes Buch wollten damals viele Leute lesen, weil sie mich kannten, aus der Umgebung waren und gucken wollten, was die „Heck“ geschrieben hat. Ich wurde zu Lesungen eingeladen und sah, dass es gut ankam. Da dachte ich, du schreibst noch einen.

Irgendwie war es ein Selbstläufer, es wurde zur Leidenschaft, immer wieder Krimis zu schreiben. Es lag aber auch daran, dass ich als Schöffin an mehreren Gerichten tätig war und das Umfeld kenne. Zudem habe ich Kontakt zu Polizisten und Kommissaren, die ich immer um Rat fragen kann.

 

Wie kamst du auf die Idee zu „Die blaue Stunde“?

 

Bevor ich Abitur machte, gab es an meiner Schule eine Schülerin, die schwanger wurde. Sie musste ihren Freund heiraten, sonst hätte sie nicht Abitur machen dürfen. Diese Geschichte hat mich nie in Ruhe gelassen. Ich musste oft daran denken. In den 70-er Jahren war es so: Da musstest du heiraten, wenn du schwanger warst. Ich dachte, daraus könnte ich einen Roman machen. Um diese Person habe ich eine Geschichte geschrieben, die aber mit der eigentlichen Person nichts zu tun hat.


Woher beziehst du die vielen Einfälle der Handlung?


Repro: Petra Ihm-Fahle
 

Ich kenne viele Menschen und bin schon immer viel herumgekommen. Auch ziehe ich es an, dass mir Menschen ihre Lebensgeschichte erzählen. Mir ging es in diesem Buch vorrangig um die Stellung der Frauen und wie sich ihr Leben in der Gesellschaft verändert hat. Bis 1977 musste der Ehemann noch per Unterschrift genehmigen, wenn seine Frau arbeiten gehen wollte. Das ist noch gar nicht so lange her.

 

Woher kam die Idee mit den zeitgeschichtlichen Einschüben?

 

Ich war schon immer an allem, was sich in unserem Land ereignet, interessiert und deshalb habe ich viele Ereignisse in dem Buch aufgenommen wie beispielsweise Bader-Meinhof, den Mauerfall, die Wende, die Kanzlerin, den Terroranschlag auf das World Trade Center. Es waren alles Begebenheiten, die in den 50 Jahren passierten, während der die Handlung des Buchs spielt. Die habe ich dann in mein Buch aufgenommen. Ich habe viele Rückmeldungen von Frauen in meinem Alter bekommen, die sagen, sie haben sich in der Geschichte wiedergefunden. Auch Homosexualität war damals per Gesetz verboten, insofern habe ich den Schwager Paul erfunden, der Männer liebt. Die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Liebe berührte mich schon immer.  

 

Wie bist du bei der Arbeit am Buch vorgegangen?

 

Wie bei all meinen Büchern hatte ich zunächst einen Aufhänger. Dann habe ich die Handlung geplant und die Charaktere der mitwirkenden Personen ausgearbeitet, wie sie zusammenhängen und sich verhalten. Schließlich fing ich mit dem Schreiben an und hielt mich dabei an den roten Faden des Konzepts. Während der Arbeit fließen auch Begebenheiten aus dem täglichen Leben ein.

 

Jule Heck mit Dackeldame Schreddi (Foto: Petra Ihm-Fahle)

Wieso hast du die Handlung nicht in die Wetterau verlegt?

 

Krimis in der Wetterau und dann auch noch einen Familienroman in der Wetterau – das finde ich nicht gut. Ich wollte auch nicht, dass jemand denkt, das Buch hätte etwas mit mir und meiner Familie zu tun. Denn das hat es nicht.  

 

Inwieweit kennst du die Schauplätze des Romans?

 

Die Flensburger Förde kenne ich und war bereits ein paar Mal dort. Den Chiemgau kannte ich bis zum Beginn des Schreibens nur aus dem Internet, wo ich mich schlau gemacht habe. Durch Zufall traf ich eine Bekannte, die mich nach meinem neuen Krimi fragte. Ich erzählte ihr von meinem Gesellschaftsroman, der im Chiemgau spielt. Sie bot mir ihre Ferienwohnung am Chiemsee an. Ich fuhr dann mit meiner Freundin dorthin und sah mich um.

 

Wie vermarktest du „Die blaue Stunde“ in der Corona-Krise?

 

So wie die anderen Bücher auch, durch Anzeigen, Internetplattformen und meine Homepage. Ich schreibe die Buchhandlungen an, die mich von Anfang an unterstützt haben. Zudem habe ich einen großen E-Mail-Verteiler von Lesern, die ich ebenfalls informiere. Was leider fehlt, sind die Lesungen und Märkte, das waren immer meine größte Verkaufsquellen. Mehrere Zeitungen haben über das Buch berichtet, und dann biete ich das Buch auch in meinen Verkaufsstellen an. In Buchhandlungen, aber auch in mehreren Geschäften. Viel geht über meine Facebook-Seite mit über 1000 Followern. Es liefe noch besser, wenn ich Lesungen anbieten könnte. Hoffentlich klappt es beim Frühlingsmarkt am Sonntag, 3. April in Ober-Hörgern. Corona hat mich ausgebremst, als es gerade so richtig gut lief.

 

Hast du bereits etwas Neues in Arbeit?

 

Ich plane einen Krimi über Cybercrime, zunächst schreibe ich aber einen Thriller, der nicht auf meiner Idee basiert. Die Geschichte hat sich eine Freundin ausgedacht. Sie fragte mich: „Hast du Interesse, die zu schreiben?“ Wir haben uns getroffen und den größten Teil werde ich übernehmen, einige Dinge aber verändern. Die Handlung spielt im Vogelsberg und heißt „Uffm Dorf“. Im März fahre ich an die Nordsee. Dort beginne ich die meisten meiner Krimis und möchte auch diesmal dort anfangen. Danach fahre ich mit meinem Mann an die Naab, er angelt und ich schreibe. Wenn ich mal dran bin, fließt es aus mir heraus. Aber erst muss der Knoten platzen – und so weit ist es noch nicht.  

Mit Dackeldame Schreddi (Foto: Petra Ihm-Fahle)

 

Jule Heck, Die blaue Stunde“, edition Winterwork, Borsdorf 2021, 396 Seiten, ISBN 978-3960148456, € 12,90


Praktikum bei der Schriftstellerin

 

Sonntag, 30. Januar 2022

Ein starker Frauenroman

 "Die blaue Stunde" von Jule Heck

Jule Heck, hier mit ihrem Dackel Amy (Archivfoto Petra Ihm-Fahle)


Nach anregenden Schmöker-Stunden habe ich die Lektüre beendet und bin sehr angetan: von Jule Hecks neuem Buch „Die blaue Stunde“. Die Autorin aus Münzenberg hat mit dieser Geschichte um das Leben einer starken Frau einen großen Sprung nach vorn getan. Bis dahin schrieb sie weitgehend Kriminalromane, die Münzenberg und die Wetterau als Schauplatz hatten. „Tod im Schatten der Burg“ lautete dabei das Motto ihrer erfolgreichen Titel. "Die blaue Stunde" dürfte eher weibliche Leser ansprechen.

Jule Heck erzählt anschaulich

Schon manchmal war mein Eindruck, dass die anschauliche Art, das Alltägliche zu beschreiben, der Autorin besonders liegt. Diese Einschätzung fand ich bestätigt, während ich ihr neues Buch las. In diesem findet sich übrigens eine Reminiszenz an ihre früheren Werke - das ist ein Dackel namens Erdmann.     


Jule Heck: Ihre Heldin heißt Hella

Auch wenn „Die blaue Stunde“ mit Krimis nichts zu tun hat, ist die Handlung nicht minder spannend. Es geht um Hella, die mit 17 Jahren schwanger wird und ihren Lover Stefan heiraten muss. Er ist acht Jahre älter, Architekt, steigt in die florierende Baufirma seines Vaters ein und bietet Hella ein Leben in Wohlstand. Für sie beginnt ein Dasein als Hausfrau und Mutter, obwohl sie eigentlich studieren wollte, aber sie fühlt sich dabei nicht unwohl. Stefan und sie lieben sich nicht, mögen sich aber und machen das Beste daraus. Wären da nicht die vielen familiären Probleme und Verstrickungen. Von diesen erzählt Heldin Hella schwungvoll aus der Ich-Perspektive. Schauplatz ist, anders als sonst nicht die Wetterau, sondern der Chiemgau.

Wandlung zur Unternehmerin

Die Handlung beginnt in den siebziger Jahren und endet im Jahr 2010. In dieser Zeit macht Hella eine Wandlung durch, weg von der fügsamen Tochter, Schwiegertochter und Ehefrau hin zur erfolgreichen Unternehmerin. Doch irgendetwas fehlt, weshalb sie sich auf die Suche zu sich selbst begibt. Sie reist in die Flensburger Förde, wo sie eine Auszeit nimmt. Kaum ist sie dort, warten auch schon neue Abenteuer auf sie.

Viele Hürden

Dicht, authentisch und unterhaltsam erzählt Jule Heck diese Geschichte. Heldin Hella muss viele Hürden bewältigen und steht immer wieder vor unsäglichen Situationen und Überraschungen. Als Leser/in möchte man stetig weiterschmökern und wissen, wie es weitergeht. Nicht zuletzt deshalb, weil der eine oder die andere ähnliche Situationen auch schon mal erlebt hat und daher nachempfinden kann. Die kurzen Kapitel fördern dabei den Lesefluss.

Sympathische Heldin

Hella ist eine sympathische Heldin, aufgeschlossen und mit einem großen Herzen für ihre Mitmenschen ausgestattet. Sie ist tolerant gegenüber den Eigenheiten ihrer Mitmenschen, kann sich sehr gut einfühlen, weiß aber energisch den Riegel vorzuschieben, wenn es ihr zu viel wird.

Bayern und Schleswig-Holstein 

Was die Handlung rund macht, sind die anschaulichen Beschreibungen Hecks, die ihre Leser/innen mit Bayern und Schleswig-Holstein in ansprechende und interessante Gegenden versetzt. Es sind Gebiete, die viele Menschen aus eigenen Urlauben kennen: In denen man sich wohlfühlen kann und in die man sich gern hineinversetzt. Auch die zeitgeschichtlichen Einschübe machen die fast 400 Seiten des Romans zu einem gelungenen Leseerlebnis.  

Jule Heck, "Die blaue Stunde", edition winterwork Borsdorf 2021, 396 Seiten, ISBN 978-3960148456, € 12,90

Weitere Infos zu Jule Heck

Montag, 24. Januar 2022

"Die blaue Stunde" von Jule Heck

Repro: Ihm-Fahle


Mit Vergnügen lese ich "Die blaue Stunde" von Jule Heck, um das es in den nächsten Blogbeiträgen von "Lesen in Bad Nauheim" gehen wird. Diesmal legt die Autorin aus Münzenberg keinen Krimi, sondern einen Gesellschaftsroman vor. Schon der Einstieg beginnt flott und macht Lust auf mehr. Typisch für Jule Heck ist die anschauliche unterhaltsame Art, zu erzählen. 

Es geht um die 17-jährige Hanna, die ungewollt schwanger wird. Im Bayern der siebziger Jahre gibt es keinen anderen Weg, als den Vater ihres Babys zu heiraten; den acht Jahre älteren Architekten Stefan. Darauf besteht ihre Mutter, die sich dadurch den Aufstieg in eine andere Gesellschaftsschicht erhofft. Es ist nicht die große Liebe zwischen dem jungen Ehepaar, aber die beiden machen das Beste daraus. Auf Dauer kann dieses Arrangement Hanna aber nicht zufriedenstellen. 

Jule Heck: Die blaue Stunde
Edition Winterwork
Borsdorf 2021
396 Seiten
ISBN 978-3-96014-845-6 
€ 12,90
 

Sonntag, 23. Januar 2022

"Mondia oder die Verschwörung der Gleichen" von Luise Link


Luise Link (Foto: Petra Ihm-Fahle)


Mit „Mondia oder Die Verschwörung der Gleichen“ hat Luise Link aus Rockenberg einen unterhaltsamen Zukunftsroman vorgelegt. Im Mittelpunkt steht Anne, die im Riesenstaat Mondia lebt. Die Bürger, die Gleichen, werden von einer Elite der Gleichen regiert. Das Motto des kontrollierten Systems lautet „Gleichheit und Gerechtigkeit“. An ihrer Spitze steht ein PRIMEQUI, ein Führer auf Zeit. Kann das gutgehen?

Luise Link: Heldin soll Artikelserie schreiben

Als Anne bei einem Verlag anfängt, erhält sie einen Spezialauftrag. Sie soll eine Artikelserie über die einst gefeierte Pianistin Nora Fichtner schreiben, die mittlerweile eine Seniorin ist und zurückgezogen lebt. Dafür räumt Verlagsleiter Edwin Schneider der jungen Frau überraschend viel Zeit ein. Während der Treffen mit Nora beginnt Anne, freundschaftliche Gefühle für ihre Interviewpartnerin zu entwickeln. Bald merkt sie, dass es um etwas anderes als die musikalische Karriere der Pianistin geht. Wie sich herausstellt, wollen Nora und eine Gruppe Verbündeter die Freiheit ihres früheren Lebens zurückerobern. Das ist gefährlich.    

Ausgangsidee des Romans von Luise Link war, Tendenzen zukünftigen Daseins zu beleuchten und sich die Frage zu stellen, wohin die Reise gehen kann. „Dass man diese soziale Fantasie verwendet und sich überlegt, wie sich die Gesellschaft entwickeln kann“, schildert die frühere Politiklehrerin.

Luise Link: Trugschluss der schönen Welt

Ihr Buch ist innerhalb eines guten Jahrs entstanden. „Im Herbst 2020 habe ich damit angefangen“, erzählt sie. Versatzstücke und Ideen, die sie schon im Vorfeld geschrieben hatte, arbeitete sie dabei ein. Für ihr Vorgängerbuch „Utopisch“ hatte sie viel gelesen und insofern schon Ideen gesammelt. „Es ist ja nicht nur so, dass man sich eine schöne Welt vorstellt, sondern die wird manchmal ja auch zu einer weniger schönen Welt in der Praxis. Darum geht es in dem Buch.“ 

Einfühlsam und unterhaltsam

Der ernsthafte politische Anspruch macht die 241 Seiten allerdings nicht zur schweren Kost. Die Geschichte ist vielmehr einfühlsam, anschaulich und unterhaltsam erzählt. Die farbigen Bilder von Doris Bauer tragen zum Lesegenuss bei. Ein schweres Thema leicht zu verpacken, war denn auch das Ziel von Luise Link. „Das Buch ist eine Anregung, mit den Figuren zu gehen, Identifikation zu erlauben, mit den Protagonisten zu leiden und zu lieben.“

Doris Bauer illustrierte das Buch. (Repro: Petra Ihm-Fahle)
Bedeutung Freiheitsstatue

Zeitweise spielt die Handlung auch in New York, einer Stadt, die Link faszinierend findet. „Die dortigen Denkmäler wie die Freiheitsstatue haben für die ganze Menschheit eine Bedeutung“, sagt sie.

Liebe zur Musik

Die Autorin hat einen intensiven Bezug zur englischen Sprache. Insofern hatte sie Freude daran, ein kleines bisschen in diese Passagen zu holen und englische Zitate einzubauen. Sinngemäß fasst sie die Übersetzung jeweils zusammen. „Die Schönheit der Sprache gefällt mir und das wollte ich in Kürze nahebringen.“ Auch die Musik spielt wegen des Berufs der Heldin Nora eine Rolle. „Ich liebe die Musik und spiele auch Klavier“, erzählt Link. Den Stimmungen der Handlung entsprechend, ließ sie dies einfließen. „Das ist eine Dimension, die Musikliebhaber entdecken können – das muss man aber nicht.“ Es ist kein Musikroman, sondern die Musik ist ein Detail.

Veröffentlichung als Selfpublisherin

Wie viele Autorinnen und Autoren erlebte Link, dass der Weg über Publikumsverlage schwer ist. Insofern veröffentlichte sie ihre Werke in einem Verlag für Selfpublisher, womit sie zufrieden ist. „Das Schreiben macht mir viel Spaß. Es bereitet mir Freude, ein Buch zu veröffentlichen, es in den Händen zu halten und eine gewisse Würdigung und Akzeptanz zu haben“, sagt sie. Diese Erfahrung vermittelt sie auch in ihrem Ratgeber „Sie wollen ein Buch schreiben? Literarische Technik für Einsteiger“.  

Autorin Luise Link (Foto: Petra Ihm-Fahle)
Mittlerweile zehn Bücher

Mittlerweile verfasste sie zehn Bücher und ist mit Beiträgen in vier Anthologien vertreten. Drei bis vier Stunden schreibt sie pro Tag, in der Regel in den frühen Morgenstunden. „Es ist ein faszinierendes Handwerk“, sagt sie.

Ihre Bücher sind im heimischen Buchhandel und auf Online-Plattformen erhältlich. 

Luise Link: „Mondia oder Die Verschwörung der Gleichen“, Norderstedt 2021, Verlag Twentysix, ISBN 978-3-740-78402-7, Cover und farbige Bilder von Doris Bauer, Preis € 12,–

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