Was beim Schreiben der Briefe passiert
Wenn ich Briefe verschicke, erziele ich die unterschiedlichsten Reaktionen. Es gibt Menschen, die positiv mit Nachrichten per WhatsApp, E-Mail oder einem eigenen Brief eingehen, andere übergehen es, und es gibt sogar negative Reaktionen. Ich solle nicht so viel bloggen, nicht so viel schreiben.
Nun gut, es ist ja ein Projekt für mich. Ich habe mir vorgenommen, bis zum Ende des Jahres diese Briefe zu schreiben. Dies als Begleitung meiner Entrümpelungsaktion. Da kann man nicht einfach aufhören, sondern zieht es durch und sucht kontinuierlich nach Ideen für Briefe und Blogartikel.
Als ich ein Weihnachtsbüchlein beim Aussortieren meiner Bücher in die Hand bekam, entstand die Idee, den Inhalt auf Adventskalender-Briefe zu verteilen und an meine Familienmitglieder zu verschicken. Einen Freund, der mich gefühlt seit Jahrzehnten stets im Rahmen seines Weihnachtsrundbriefs bedenkt, wollte ich mit einschließen. Einfach, um mich endlich mal zu revanchieren. Gerade in Zeiten, in denen Menschen an Weihnachten, Ostern und anderen Festtagen Bildchen per WhatsApp – und dann nicht mal individuell, sondern ein einziges Bild für alle Kontakte – verschicken, wollte ich seinen Weihnachtsrundbrief wertschätzen.
Mehrseitige Briefe auf dem Computer, fotokopiert oder als PDF-Dokument, sind Geschmackssache. Zu erwarten, dass sich die Empfänger tatsächlich durcharbeiten, kann man hinterfragen. Durch Erlebnisse im Jahr des Absenders, mit Menschen und an Orten, die man nicht kennt. Früher sah ich solche Briefe kritisch, weil auch die Lebensgefährtin meines Vaters diese Sitte pflegte und mein Vater es mitmachte. Meine Schwester und ich sind inhaltlich sehr selten aufgetaucht, um nicht zu sagen, nie. Das war sehr verletzend.
Wie auch immer, der Freund/Bekannte mit den Weihnachtsrundschreiben hat die Adventskalender-Post nach anfänglicher Wertschätzung meiner Briefe-Aktion abbestellt. Er findet es ökologisch-ökonomisch nicht in Ordnung; er und seine Frau halten es für übertrieben. Da war ich leicht verärgert. Aber nun gut, jetzt bietet es mir Inhalt für eine Blog-Betrachtung.
Was eine andere Schreib-Baustelle – "Post Crossing" – angeht, war ich zunächst enttäuscht, da ich fleißig Postkarten und Briefe verschickt, aber so gut wie keine Reaktion erzielt habe. Und das über einen ganzen Monat hinweg. Plötzlich aber kommen die Reaktionen. Heute etwa habe ich zwei nette Postkarten aus anderen Ländern erhalten, wobei eine aus Französisch Polynesien eintrudelte. Es ist mir fast peinlich, aber ich habe von diesem Land noch nie etwas gehört. Bei Post Crossing läuft es so, dass man die erhaltene Postkarte auf der Homepage registriert. Idealerweise antwortet man der Person, die die Karte geschickt hat, noch mit ein paar liebe Worten via Post-Crossing-Homepage.
Alles ist ein gewisser Zeitaufwand, aber unter dem Strich finde ich das Hobby Briefeschreiben gut. Es ist derzeit auch noch nicht teuer für mich, weil ich einen größeren Schwung Briefmarken von meinem Vater geerbt habe, die schön aussehen und noch gültig sind. Sie lagen in einer Kiste mit Briefmarkenalben, und ich führe sie nun ihrer Bestimmung zu ...
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